Karriere & Studium
Karriere & Studium / © Yuri Arcurs

Was ist Betriebswirtschaftslehre?

Betriebswirtschaft ist eines der beliebtesten Fächer in Deutschland mit knapp 200 000 Studierenden und hunderten von Studiengängen, die alle fachverwandt sind. Auch wenn das Fach den Ruf hat, dass nur diejenigen es studieren, die sich für nichts anderes entscheiden konnten, ist es eines der vielfältigsten Studiengänge.

Denn nachdem man allgemeines Grundwissen aufgebaut hat, gibt es eine sehr große Zahl an Spezialisierungen und fast jede Universität oder Fachhochschule bietet eine ganze Reihe davon an- gerade auch für berufsbegleitende Studiengänge. Damit hat man mit einem Abschluss in Betriebswirtschaft auch im Anschluss eine breite Auswahl an möglichen Arbeitsbereichen.

Entsprechend ist das Studium von BWL sehr beliebt, sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium. Die Zulassungen zum Studiengang ist deshalb an einigen (Spitzen-) Hochschulen hart umkämpft und nur Top-Bewerber haben eine Chance. Doch die große Beliebtheit führt auch zur großen Auswahl an Studienmöglichkeiten und sehr viele Hochschulen haben den Studiengang auch berufsbegleitend im Programm

BWL ist eines der wenigen Fächer, die komplett im Fernstudium studiert werden können, völlig unabhängig vom Standort der Hochschule. Der Kontakt zu den Professoren findet dann online statt oder durch zugeschickte Lehrmaterialien. Die Studenten müssen den Stoff selbstständig und nach ihrer eigenen Zeiteinteilung erarbeiten. Oft werden sogar Prüfungen online hochgeladen, so dass man zeitlich und geografisch wirklich unabhängig ist.

Weiter gibt es aber sehr viele berufsbegleitende Studiengänge, die teils im Fernstudium und teils in Präsenzphasen unterrichtet werden. Während ein Teil des Studienmaterials auch selbstständig zu Hause erarbeitet wird, findet ca. 20-40% des Unterrichts in Präsenzphasen an Wochenenden oder in einigen Wochen pro Jahr an der Hochschule statt. Daneben bieten Hochschulen auch Abendkurse an.

Studieninhalte

Der Studieninhalt von BWL dreht sich um die Unternehmensführung, Strukturierung und Entwicklung von Betrieben. Da Studierende anschließend in führenden Positionen im Management arbeitsfähig sein sollen, werden ihnen Fähigkeiten gelehrt, mit denen sie besser beurteilen können, ob ein Unternehmen erfolgreich ist, wo es Veränderungen bedarf oder wie und wohin es in der Zukunft geleitet werden sollte.

Die Grundlagenfächer von BWL sind dabei Rechnungswesen, Personalmanagement, Prozessmanagement, Marketing, Strategie, Steuer- und Finanzwesen, juristische Grundlagen der Unternehmensführung, Informationsmanagement oder auch grundlegende Führungskompetenzen.

Nach den ersten Semestern gibt es die Möglichkeit, sich zu spezialisieren, gerade in Fernstudiengängen oder in berufsbegleitenden Studiengängen. Die Anzahl der Spezialisierungen geht dabei in die Hunderte.

Sie können im Fernstudium BWL an staatlich anerkannten Hochschulen die üblichen Abschlüsse Bachelor und Master erwerben. Darüber hinaus gibt es gerade in Betriebswirtschaft noch eine Reihe anderer Möglichkeiten. So ist gerade ein MBA-Studium, also ein Master of Business Administration, sehr beliebt, das sich speziell an Interessenten mit Ambitionen für Managementaufgaben wendet. Auch hier gibt es erneut viele Spezialisierungen.

Daneben gibt es BWL-Fortbildungen, die zu keinem akademischen Abschluss führen, dafür aber deutlich kürzer und billiger sind. Dazu gehören zum Beispiel IHK-Prüfungen, die sich an Personen mit bestimmten Qualifikationen, wie zum Beispiel einer Berufsausbildung ohne Abitur, wenden. Während dieser Fernunterricht unter Umständen zu kleineren Karrieresprüngen führt und etwas weniger Wissen vermittelt, stellen er gute Qualifikationsmöglichkeiten dar. Achten Sie aber bereits bei der Informationssammlung darauf, welcher Abschluss von den Anbietern tatsächlich angeboten werden und lesen Sie zu diesem Thema auch unsere Rubrik „Fernschule“ (LINK)

Voraussetzungen

Wie bei den meisten Studiengängen ist auch für BWL das Abitur oder Fachabitur Voraussetzung zur Zulassung. Es gibt aber auch Studiengänge, in denen einschlägige und mehrjährige Berufserfahrung in führender Position ausreicht, um zum Studium zugelassen zu werden. Darüber hinaus gibt es Lehrgänge, die nicht mit einem akademischen Abschluss enden und deshalb kein Abitur voraussetzen.

Andererseits gibt es gerade an sehr guten Universitäten oft Voraussetzungen, die über die normalen Zulassungskriterien hinaus gehen. So wird bei der Bewerbung zum MBA an Spitzenunis auch für berufsbegleitende Studiengänge ein guter GMAT vorausgesetzt. Ein Minimum von drei Jahren Berufserfahrung wird gerade für MBA-Studiengänge meistens erwartet.

Wo können Sie BWL studieren?

Die Auswahl der Hochschule kann gerade im Fach BWL besonders schwer fallen, weil es so viele Anbieter gibt. Wir raten Ihnen daher, sich zunächst zu überlegen, ob Sie ein reines Fernstudium, ein berufsbegleitendes Studium mit einigen Präsenzphasen, ein Abendstudium oder vielleicht doch ein Präsenzstudium bevorzugen. Je mehr Unterrichtsmaterial selbstständig erarbeitet werden muss, desto mehr Disziplin und Motivation wird von den Studenten verlangt.

Bei der Auswahl der Hochschule können Sie derzeit in Deutschland noch auf kein Ranking setzen, da gerade Fernstudiengänge durch die unterschiedlichen Gestaltungen der Programme sehr schwer zu vergleichen sind. International gibt es zumindest für MBA-Programme einige Rankings, die Ihnen die Auswahl vielleicht erleichtern können. Mehr zu berufsbegleitenden MBA-Programmen finden Sie bei unserer Partner- Seite MBA-Studium.net (LINK)

Auch wenn Rankings innerhalb von Deutschland leider kaum helfen, sollten Sie sicher stellen, dass die Programme akkreditiert bzw. staatlich anerkannt sind. Nur dann können Sie tatsächlich einen akademischen Abschluss erwerben!

Bei der Auswahl der Hochschule sollten Sie sich zunächst die Programme der Hochschulen und Studienbroschüren anschauen. Vieles davon können Sie auf den Webseiten finden. Sie können oft auch Informationsmaterial und einige Unterrichtsmaterialien zur Anschauung anfordern.

Sie sollten sich weiterhin überlegen, ob das Angebot zu Ihren persönlichen Zielen passt. Entsprechen die Spezialisierungsmöglichkeiten dem, was Sie im beruflichen Alltag benötigen oder dem, was Sie in Zukunft machen möchten? Beziehen Sie ggf. auch Ihren Arbeitgeber ein und erkundigen Sie sich nach Wissenslücken im Unternehmen, im Management und in Ihrer Abteilung, die durch Ihr Studium geschlossen werden könnten.

Natürlich spielt auch Ihre private Situation eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Hochschule. Unterstütz Ihr privates Umfeld Ihr Studienvorhaben, ist die Familie zum Beispiel bereit zu akzeptieren, dass Sie neben dem Beruf mehrere Stunden pro Woche lernen? Wenn Sie sich für ein Studium mit Präsenzphasen entscheiden, sollten Sie überlegen, ob Sie die Wahl des Studienortes von der Entfernung Ihres Wohnortes abhängig machen. Denn lange Anreisen kosten u.U. pro Präsenzphase einen extra Urlaubstag!

Erkundigen Sie sich genau über Angebote der Uni wie die Nutzbarkeit von Bibliotheken, Partnerschaften mit anderen Hochschulbibliotheken, etc. Auch die Erreichbarkeit von Tutoren und Professoren sollten Sie im Vorfeld abklären. Teilweise ist es sogar möglich, mit Studierenden oder Absolventen des Programms Kontakt aufzunehmen und sich über die Zufriedenheit mit dem Programm zu erkundigen.

Einige Fernhochschulen bieten ein Probestudium von bis zu 4 Wochen an. Machen Sie Gebrauch von diesem Angebot, denn ein Fernstudium ist eine erhebliche Investition - nicht nur Form von Studiengebühren, Studienmaterialien und evtl. Kosten im Zusammenhang mit Präsenzphasen. Sie müssen über mehrere Jahre viel Zeit in das Studium investieren und sollten sicher sein, dass Sie die für sich persönlich bestmögliche Hochschule finden.

Perspektiven nach dem Studium

Ein BWL-Studium kann zu sehr vielen verschiedenen Tätigkeiten in fast allen Branchen führen. Auch die Größe des Unternehmens spielt keine Rolle, betriebswirtschaftliche Kenntnisse werden überall benötigt. So finden Absolventen Anstellungen bei großen, börsennotierten Unternehmen wie Autoherstellern oder anderen Industriebetrieben, arbeiten aber oft auch im Mittelstand oder bauen sogar ihre eigenen Unternehmen auf.

Auch innerhalb von Unternehmen gibt es viele Einsatzbereiche. Absolventen eines BWL-Studiums können in den Bereichen Marketing, Buchhaltung oder Personalwesen genauso eingesetzt werden wie Projektmanagement oder im operativen Bereich.

Ein Fernstudium ist dabei keineswegs ein Nachteil. Sie können während des Studiums weiterhin in Ihrem Beruf tätig sein und so Erfahrungen sammeln. Die neuen Kenntnisse können Sie sofort anwenden, was Ihnen beim Lernen hilft, Sie aber auch im Betrieb in ein gutes Licht rückt. Sie können Ihren Schwerpunkt außerdem so wählen, dass er perfekt einen Bedarf im Unternehmen füllt, der Ihnen zum nächsten Schritt in der Karriere verhilft. Nicht selten erhalten Angestellte daher mit dem Abschluss des Studiums auch eine Beförderung.

Gerade Absolventen von Fernstudiengängen oder berufsbegleitenden Studien sind auch deshalb in Personalabteilungen hoch angesehen, weil sie gezeigt haben, dass sie Durchhaltevermögen und Motivation besitzen. So dürfte es Ihnen nicht schwer fallen, in der Karriere den nächsten Schritt zu machen, auch wenn im eigenen Unternehmen vielleicht gerade kein Bedarf herrscht.

Finanziell wirkt sich ein BWL-Studium sehr häufig positiv für die Absolventen aus. Das Studium zeigt Einsatzbereitschaft und den Willen, Verantwortung zu übernehmen, was für Führungsaufgaben wichtig ist. Gerade hier winken Positionen, die gut entlohnt werden. Bei vielen Absolventen von BWL-Studiengängen, besonders bei solchen mit MBA, bringt der Abschluss oft eine deutliche Einkommenssteigerung mit sich.

Alternativen und nah verwandte Studiengänge

BWL ist sehr populär, hat aber nicht zu Unrecht den Ruf, dass einige Studenten hier eingeschrieben sind, weil sie keine Alternativen gefunden haben. Damit es Ihnen nicht so geht, schlagen wir Ihnen vor, sich auch einmal über Alternativen Gedanken zu machen. Besonders wenn Sie Ihre persönlichen Stärken und Vorlieben bereits gut kennen, ergibt eine Spezialisierung bereits am Anfang vom Studium Sinn!

Management

Viele Absolventen eines BWL-Studiums arbeiten anschließend im Management. Warum also nicht sofort ein Management- Studium anstreben? Auch hier gibt es noch einmal Spezialisierungen, wie Internationales Management, General Management, etc.

Abteilungsspezifische Studien

Es gibt mittlerweile Studiengänge, die Sie von Anfang an auf die Arbeit in einem bestimmten Bereich des Unternehmens qualifizieren. Dazu gehören zum Beispiel Prozessmanagement, Supply Chain Management oder Qualitätsmanagement. Gerade wenn Sie bereits mehrere Jahre Berufserfahrung haben und durch das Studium Ihrer Karriere einen Kick geben möchten, sollten Sie sich nach diesen Möglichkeiten erkundigen.

Finanzbereich, Controlling, Risiko

Wenn Ihnen Zahlen liegen und Sie sich für einen dieser Bereiche interessieren, können Sie sich hier von Anfang an spezialisieren. Diese Themen spielen in Unternehmen eine immer größere Rolle und daher kann ein spezifisches Studium Ihre Karriereaussichten deutlich erhöhen.

Kommunikation

Wenn Sie bereits wissen, dass Sie sich auf Bereiche konzentrieren möchten, in denen die Kommunikation eine große Rolle spielt, bilden Studiengänge in diesem Bereich Sie gezielter aus. Außerdem ist die Betonung auf Mathe und Zahlen oft geringer, was manchen Studierenden entgegenkommt.

Fazit

BWL ist einer der beliebtesten Studiengänge und das Angebot ist dementsprechend groß. Allerdings sind auch die Einsatzmöglichkeiten im Anschluss an das Studium sehr vielfältig und gerade Absolventen von Fernstudiengängen sind in Unternehmen gern gesehen. Sie haben bereits bewiesen, dass sie überdurchschnittliches Durchhaltevermögen, Eigenmotivation und Disziplin besitzen - Fähigkeiten, die auch im Berufsalltag hoch angesehen werden.

Aufgrund der Beliebtheit gibt es eine sehr hohe Zahl an Angeboten und Spezialisierungsmöglichkeiten. Sie sollten daher genau abwägen, welche Studienform, welche Spezialisierung und welche Studienorte für Sie und Ihre persönliche Situation in Frage kommen.

Leider gibt es gerade im Bereich BWL und bei berufsbegleitenden MBA-Studiengängen aufgrund der großen Beliebtheit auch einige schwarze Schafe! Prüfen Sie deshalb, dass die Hochschule akkreditiert bzw. staatlich anerkannt ist und die Qualität Ihren Vorstellungen entspricht.

Programme

Wie hat Ihnen diese Seite gefallen?