Karriere & Studium
Karriere & Studium / © Yuri Arcurs

Was ist Psychologie?

Die Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Erleben, Verhalten und der Entwicklung des Menschen beschäftigt. Das Studium der Psychologie umfasst die Erfassung und Behandlung von biologischen, verhaltens- und entwicklungsbezogenen, kognitiven, emotionalen und sozialen Störungen. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich Personen mit entsprechenden Auffälligkeiten und Erkrankungen verhalten.

Warum Psychologie?

Warum verhalten wir uns so, wie wir es tun? Wie kann man die Umstände so steuern, dass man ungewünschte Verhaltensweisen vermeidet und gewünschtes Benehmen fördert? Wie integrieren wir diese Maßnahmen in den Arbeitsalltag? Das Wissen darüber, wie die Psyche und Seele der Menschen funktioniert, hat bereits in der Antike die Gelehrten beschäftigt.

Auch heute noch gibt es in diesem Bereich sehr viele Fragen und die Menschen sind fasziniert von den Konzepten, die fast überall unseren Alltag bestimmen. Denken Sie nur an die Produktanordnung im Supermarkt: fast überall reizen die teuren Produkte auf Augenhöhe in bunten Verpackungen.

Psychologen sind maßgeblich daran beteiligt zum Beispiel das Kaufverhalten zu untersuchen. Aber auch die heutige Gestaltung von Arbeitsplätzen wurde von Psychologen beeinflusst. Motivationstrainer und psychologische Tricks zu mentaler Stärke sind aus kaum einem Lebensbereich noch wegzudenken.

Für die meisten Psychologen steht aber nicht die Gewinnmaximierung oder Manipulation von Menschen im Vordergrund, sondern ganz klar praktische Hilfe. So soll ihre Arbeit zu Beispiel dafür sorgen, dass sich Menschen am Arbeitsplatz wohler fühlen und nicht so schnell ausbrennen oder im Leben leistungsfähiger und zufriedener werden.

Einschränkungen des Studienangebots

Die meisten Interessenten für ein Psychologiestudium geben an, dass ihre Motivation darin besteht, Menschen zu helfen. Meistens denken sie dabei an einen therapeutischen Ansatz der Psychologie - die klinische Psychologie.

Im Fernstudium sowie auch im berufsbegleitenden Studium der Psychologie ist aber zu beachten, dass die meisten Hochschulen kein Studium der klinischen Psychologie und auch keinen Schwerpunkt in diesem Bereich anbieten!

Die klinische Psychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich mit der Behandlung und Therapie, ursprünglich im klinischen Umfeld, beschäftigt. Die klinische Psychologie ist eines der beliebtesten Teilbereiche der Psychologie, daher sollten Sie sich vor Antritt des Studiums genau erkundigen, was an Ihrer Wunschhochschule tatsächlich gelehrt wird.

Sie sollten sich im Vorfeld des Studiums auch im Klaren sein, dass Sie mit einem Bachelorabschluss im Fernstudium anschließend nicht zur Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten zugelassen werden können. Die Voraussetzung dafür ist derzeit ein Master im Vollzeitstudium.

Studieninhalte

Auch ohne die Möglichkeit der klinischen Psychologie bieten sich Ihnen im Fernstudium Psychologie eine große Auswahl an Schwerpunkten. Sie können zum Beispiel Wirtschaftspsychologie studieren, sich auf Arbeits- und Organisationspsychologie konzentrieren, Medien- oder Sportpsychologie wählen oder Gesundheitspsychologie als Schwerpunkt belegen.

Generell ist das Studium der Psychologie sehr interdisziplinär und Sie werden Bereiche der Geistes- und Sozialwissenschaften kennen lernen, aber auch Naturwissenschaften und mathematische Fähigkeiten erwerben. So sind statistische Grundlagen für jeden Psychologen wichtige Werkzeuge und Statistik wird eine große Rolle im Studium spielen.

Manchmal ist es an Hochschulen nur schwer ersichtlich, dass Psychologie als Schwerpunkt angeboten wird, da das in allgemeineren Studiengängen wie BWL, Management oder Gesundheitspflege „versteckt“ ist. Erkundigen Sie sich daher genau, wo welcher Studienschwerpunkt gewählt werden kann.

Voraussetzungen

Gerade im Präsenzstudium ist Psychologie als Studienfach extrem beliebt, durch den Numerus Clausus (NC) aber nur schwer zugänglich. Der NC basiert auf der Abitur-Note und regelt die Zulassung zu bestimmten, stark nachgefragten, Studienfächern.

Doch das ist nicht alles. Seit 2005 können Hochschulen bis zu 60% ihrer Studenten selbstständig in eigenen Zulassungsverfahren auswählen. Einige Universitäten machen davon auch Gebrauch.

Es gibt gute Neuigkeiten: im Fernstudium bzw. im berufsbegleitenden Studium kommt der NC aber nur selten zur Anwendung. Stattdessen haben die Universitäten eigene Bewerbungs- und Auswahlverfahren. Zu den Bewerbungsunterlagen an den privaten Hochschulen bzw. Fernhochschulen gehört meistens auch ein Motivationsschreiben.

Wo können Sie Psychologie studieren?

In Deutschland wird der Studiengang Psychologie berufsbegleitend an mehreren Hochschulen oder Fachhochschulen angeboten. Sie sollten dabei genau prüfen, ob die Studiengänge als Abendstudium, in mehreren Präsenzphasen oder als tatsächliches Fernstudium konzipiert sind. Dieses Unterscheidung wird sich später stark auf die Arbeitsbelastung durch das Studium im Alltag auswirken.

Die Anbieter eines Fernstudiums mit psychologischem Schwerpunkt in Deutschland sind laut Hochschulkompass:

  • FernUniversität Hagen
  • Apollon Hochschule für Gesundheitswissenschaften in Bremen
  • PFH Göttingen
  • TU Chemnitz
  • SRH FernHochschule Riedlingen
  • TU Kaiserslautern
  • Europäische Fernhochschule Hamburg
  • IST Hochschule für Management
  • AKAD Hochschule Stuttgart
  • BTB Bildungswerk für therapeutische Berufe
  • ALH Akademie
  • Universität Wuppertal
  • Business School Berlin/Potsdam
  • Medikon Akademie
Darüber hinaus wird Psychologie auch in berufsbegleitenden Studiengängen mit höheren Präsenzzeiten als im Fernstudium angeboten, zum Beispiel im Wochenend- oder Abendstudium. Erkundigen Sie sich dazu am Besten an der Uni Ihrer Wahl und in Ihrer Nähe.

Im Motivationsschreiben sollten Sie sich vorstellen und darlegen, warum Sie dieses Studium anstreben. Sie sollten logisch erklären, warum Sie sich zu diesem Zeitpunkt in Ihrer Karriere für genau dieses Studium interessieren und wohin es Sie beruflich führen soll, welche Ziele Sie mittel- und langfristig verfolgen.

Es wird noch besser: im Fernstudium ist es teilweise sogar möglich, Psychologie ganz ohne Abitur zu studieren. Mit einschlägiger und ausreichender Erfahrung können Studenten nach einer Einzelfallprüfung und ggf. einem Probestudium auch ohne Hochschulreife zum Fernstudium Psychologie zugelassen werden.

Perspektiven nach dem Studium

Für Absolventen von Psychologie-Studiengängen gibt es eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, auch ohne Schwerpunkt in der klinischen Psychologie. Dabei liegt es nahe, dass der Schwerpunkt im Studium auch die künftige berufliche Richtung vorgibt, doch teilweise ist auch ein Wechsel im Anschluss an den Studienabschluss noch möglich.

Klassische Einsatzorte für Psychologen sind Bereiche der Wirtschaft und Forschung, aber auch in Beratungsstellen, beim Staat oder in der Lehre.

Einige konkrete Beispiele sind:

Rechtspsychologie

Betreuung von Zeugen in der Polizei- oder Gerichtspsychologie, Erstellung von Gutachten, Planung von Polizeieinsätzen oder Betreuung von Polizeibeamten nach schwierigen Einsätzen. Eine zusätzliche Ausbildung durch die Polizei ist ggf. notwendig.

Arbeitspsychologie

Verbesserung der Arbeitssituationen und Arbeitsplatzgestaltung in großen Unternehmen, um die Fehlerquote zu reduzieren, Angestellte besser vor Krankheiten zu schützen und deren Zufriedenheit zu steigern.

Medienpsychologie

Um die Wirkung von bestimmten Medien- oder Kommunikationsprodukten zu verbessern, untersuchen Sie die Wirkung von Informationen durch verschiedene mediale Kanäle

Alternativen und nah verwandte Studiengänge

Es gibt einige Studienfächer, die sich als Alternativen zum Psychologiestudium anbieten, je nachdem, wo Sie später arbeiten möchten.

Soziologie

Die Soziologie beschäftigt sich ebenfalls mit dem Verhalten von Menschen, aber im Gegensatz zur Psychologie nicht mit dem Individuum, sondern mit dem Menschen in Gruppen bzw. im Zusammenleben.

Kunsttherapie

Das Studium der Kunsttherapie beschäftigt sich damit, die Welt durch alle Sinne des Menschen wahrzunehmen. Zunächst wird das Studium die theoretischen und praktischen Grundlagen der Kunst vermitteln, bevor dann Elemente aus Medizin und der Psychologie hinzu kommen.

Soziale Arbeit/ Sozialpädagogik

Die Arbeit von Sozialpädagogen zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, ihre Lebensumstände zu verändern und zu verbessern. Spätere Einsatzgebiete sind zum Beispiel die Behindertenpädagogik, Kinder- und Jugendhilfe oder die Sozialpolitik. Gerade Soziale Arbeit kann auch im Fernstudium studiert werden. (LINK)

Heilpädagogik

Die Heilpädagogik beschäftigt sich mit Menschen, die unter sprachlichen, geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen leiden. Ihr Ziel ist es, durch entsprechende Hilfestellungen und zielgerichtete Unterstützung ein möglichst (eigen-) verantwortungsvolles Leben zu führen.

BWL

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre beinhaltet auf jeden Fall wirtschaftliche Grundkenntnisse. Es gibt Hochschulen, an denen im Rahmen von BWL nach den Grundlagen eine Spezialisierung auf psychologische Aspekte möglich ist. Im Anschluss an ein Studium mit diesem Schwerpunkt streben die meisten einen Arbeitsplatz im Bereich Human Resources und Personalentwicklung an.

Fazit

Psychologie im Fernstudium bzw. berufsbegleitend unterliegt einigen Einschränkungen bei der Wahl der Schwerpunkte. Klinische Psychologie kann nicht im Fernstudium studiert werden und die Ausbildung zum Psychotherapeuten im Anschluss ist mit einem Bachelor im Fernstudium nicht möglich.

Dafür fällt im Fernstudium die Einschränkung durch den Numerus Clausus weg. Stattdessen werden die üblichen Bewerbungsunterlagen, oft auch mit Motivationsschreiben verlangt. Teilweise kann selbst das Abitur als Zulassungsvoraussetzung erlassen werden!

Im Anschluss an das Studium gibt es für Absolventen des Fernstudiums Psychologie trotz der eingeschränkten Wahl an Schwerpunkten viele mögliche Einsatzgebiete, zum Beispiel in der Rechtspsychologie, Arbeitspsychologie oder Medienpsychologie.

Neben dem Psychologiestudium gibt es mehrere verwandte Studiengänge, die ebenfalls psychologische Theorien verwenden, aber zu unterschiedlichen beruflichen Karrieren führen können. Die Beachtung dieser Studiengänge auch im Hinblick auf die Auswahl der nächstgelegenen Hochschule kann Vorteile bringen.

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