Karriere & Studium
Karriere & Studium / © Yuri Arcurs

Bildungsfonds werden von Unternehmen und Hochschulen als Alternative zu Krediten von Banken oder anderen Förderungen eingerichtet. Aus einem vorfinanzierten Studienfonds können bedürftige Studierende Beihilfen zum Lebensunterhalt und eine Unterstützung zum Bestreiten der Studienkosten erhalten. Leistungsorientierung und Solidarität finden sich in dieser Form der Studienfinanzierung zu einem interessanten zivilgesellschaftlichen Modell zusammen.

Die Bildungsförderung durch Hochschulen, Absolventen und Unternehmen hat aus ökonomischer Perspektive das Ziel, Ausfallrisiken zu verteilen. Gleichzeitig können aus den eingerichteten Fonds Studierende nach spezifischen Kriterien gefördert werden. Seit Beginn der 2000er Jahre hat diese auf Solidarität basierende Variante privater Studienfinanzierung an immer mehr Hochschulen den berechtigten Studierenden geholfen, eine angemessene Studiendauer einzuhalten.

Individuelle Förderungsvoraussetzungen

Die Konditionen, zu denen die Bildungsfonds in Deutschland ihre Beiträge zur Studienfinanzierung verteilen, variieren. Unterschiedliche Bewilligungszeiträume und verschieden hohe monatliche Auszahlungen werden von den Fonds individuell definiert. Auch Auslandsstudien können von manchen Fonds unterstützt werden. Die Förderungshöchstdauer ist dagegen fast immer an die Regelstudienzeit gekoppelt.

Die Idee der solidarischen Studienfinanzierung hat zunächst die privaten Hochschulen erobert. Die hohen Studienkosten dieser Einrichtungen sind mit fondsgestützten Förderungen für viele Studierende besser zu finanzieren. Das Risiko ungewisser Karriereaussichten kann mit diesen Modellen zumindest ansatzweise kompensiert werden. Mittlerweile können auch einige staatliche Hochschulen eine monatliche Unterstützung aus Bildungsfonds anbieten.

Die Bewerbung um eine Studienfinanzierung ist bei den Bildungsfonds in der Regel anspruchsvoll. Eine schriftliche Erklärung der eigenen Motivation, ein mehrteiliges Bewerbungsverfahren mit Interviews und Tests und eine erkennbare Leistungsorientierung durch entsprechende Vorleistungen gehören zur Normalität. Für die Verlängerung der Förderung müssen weitere Anträge gestellt werden.

Soziale Rückzahlungsmodalitäten

Anders als bei Studienkrediten der Banken ist für die Rückzahlung der Studienfinanzierungshilfen aus Bildungsfonds nicht nur das zeitliche Schema ausschlaggebend. Das solidarische Prinzip wird auch in diesem Kontext angewandt und führt dazu, dass die Fonds nur dann eine Tilgung verlangen, wenn Sie nach Beendigung des Studiums ein Mindestjahreseinkommen erreichen.

Die Höhe der Rückzahlung richtet sich nach Ihren Einnahmen. In den meisten Fällen wird ein bestimmter Prozentsatz des real erzielten Einkommens über einen vordefinierten Zeitraum vereinbart. Auf diese Weise zahlen gutverdienende Absolventen nicht selten deutlich mehr zurück als sie selbst erhalten haben. Diese Politik mindert das Risiko für den Bildungsfonds und Absolventen, die aus unterschiedlichen Gründen die Einkommensgrenzen dauerhaft unterschreiten, gefährden nicht den Fortbestand. Eine weitere Minderung des Ausfallrisikos ist die kompetente Betreuung in Studien-, Praktikums- und Berufsfragen durch Vertreter des Bildungsfonds.

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