Fernstudiengänge für Flüchtlinge

Die Integration der Flüchtlinge, die Deutschland in den letzten Monaten erreicht haben, ist auch ein Thema im Bildungssektor und bei Fernuniversitäten

Donnerstag, 31 Dezember, 2015

Die Integration der Flüchtlinge, die Deutschland in den letzten Monaten erreicht haben, ist auch ein Thema im Bildungssektor und bei Fernuniversitäten. So bieten viele Hochschulen Fernkurse und Stipendien für Flüchtlinge.


Um Flüchtlingen die Integration zu erleichtern, ihnen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und sie fit für den Arbeitsmarkt zu machen, gibt es eine ganze Reihe an Angeboten für Hochschulkurse, an denen Flüchtlinge teilnehmen können.


Fernkurse auf Englisch


Fernkurse und Fernstudiengänge sind dabei besonders gut geeignet, da sie oft eine Einschreibung ohne allzu viel Bürokratie und Nachweise ermöglichen. So geht die Fachhochschule Lübeck mit gutem Beispiel voran, bietet betreute Online-Kurse auf Englisch, sogar ein Übersetzer für Arabisch steht zur Verfügung und die Einschreibung kann zunächst einmal ohne Papiere erfolgen.


Ideales Angebot weil Ortsunabhängig


In Lübeck ist man nicht alleine mit der Initiative. Denn da viele Flüchtlinge zwar gerne lernen und studieren möchten, aber noch nicht wissen, wo sie letztlich bleiben, wie lange sie am Ort sind und oft eben keine Nachweise und Papiere dabei haben, sind Fernkurse scheinbar ideal. Denn hier können die Studierenden in ihrem individuellen Tempo und unabhängig vom Ort lernen. Langfristig können sie Prüfungen sogar im Ausland ablegen und ihr Studium unabhängig von politischen Entscheidungen oder vielleicht wechselnden äußeren Umständen abschließen.


Wenig Bürokratie


Neben der Fachhochschule Lübeck bieten auch andere Hochschulen spezielle Kurse für Flüchtlinge. So wendet sich die neu gegründete Kiron University speziell an Flüchtlinge und Migranten und ermöglicht es ihnen, in den ersten zwei Jahren ganz ohne Papiere in MOOCs (Massive Open Online Courses) Wissenslücken zu schließen und bereits erste Kurse zu absolvieren. Nach zwei Jahren, wenn die Studierenden dann ihre Papiere und Aufenthaltsgenehmigungen in Ordnung gebracht haben, sollen sie Kurse belegen, die zu Abschlüssen führen bzw. an Partneruniversitäten eingeschrieben werden.


Stipendien und Abschlüsse - aber oft nur auf Deutsch


Andere Hochschulen, wie die AKAD Hochschule oder die FernUniversität Hagen bieten ebenfalls Kurse und teilweise sogar Stipendien für Flüchtlinge und Migranten an. In den angebotenen Studiengängen können hier sogar ECTS-Credits erworben werden, die sich für spätere Abschlüsse anrechnen lassen. Allerdings kämpfen viele Fernhochschulen noch mit der Sprachbarriere: die Kurse werden auf Deutsch angeboten. Das überfordert viele der ankommenden Flüchtlinge zunächst noch, ist aber eine große Chance für alle, die bereits über gute Deutschkenntnisse verfügen.