Weg vom Überfluss: Wege für suffiziente Lebensstile im Fernstudium erforschen
»Gutes Leben – Geht das einfach?« Das Thema wurde beim Infernum-Tag des Fraunhofer Instituts und der Fernhochschule Hagen diskutiert und gehört zum Fernstudiengang Umweltwissenschaften.
Donnerstag, 30 Juni, 2016
»Gutes Leben – Geht das einfach?« Eine schwierige Frage, auf die es vielfältige Antworten gibt. So auch auf dem infernum-Tag im Fraunhofer-Forum in Berlin, auf dem am 4. Juni Studierende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über Strategien zur Umsetzung suffizienter Lebensstile diskutiert haben. Das Fernstudium infernum wird von der Fernuniversität Hagen angeboten.
Die FernUniversität in Hagen und Fraunhofer UMSICHT bieten mit dem infernum-Tag regelmäßig ein Forum für fächerübergreifende Vorträge von Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu umweltwissenschaftlichen Fragen.
Nach der Begrüßung durch die Rektorin der FernUniversität, Frau Prof. Dr. Ada Pellert, dem stellvertretenden Abteilungsleiter der Fraunhofer Academy, Martin Fischer und der wissenschaftlichen Leitung von infernum, drehte sich in diesem Jahr alles um die Frage: »Gutes Leben – Geht das einfach? Strategien zur Umsetzung suffizienter Lebensstile.« Doch was meint Suffizienz überhaupt? Für den einen kann es bedeuten, bei Reisen auf das Flugzeug zu verzichten, für die andere zu reparieren, statt neu zu kaufen. Letztendlich gibt es viele Wege, den Rohstoff- und Energieverbrauch zu reduzieren – für Individuen genauso wie für Wirtschaft und Politik.
Individuum vs. Politik: Wer trägt die Verantwortung?
Doch der Versuch, dem gesellschaftlichen Überfluss entgegenzuwirken und das gesellschaftliche Verhalten entsprechend anzupassen, bringt mindestens so viele Herausforderungen wie Chancen mit sich. Wie viel Politik das Konzept der Suffizienz überhaupt verträgt, analysierte Prof. Dr. Reinhard Loske. In seinem Vortrag zur Suffizienzpolitik brachte er die Wirtschaft und die Technik mit ins Boot. Ist Konsumverzicht nicht eine Bewegung, die bei uns allen stattfinden muss? Für Prof. Ursula Tischner ist das keine Frage, sondern vielmehr eine Aussage. »Suffizienz braucht revolutionäre Ansätze«.Auch Studenten unter den Referenten
Wer sich in seinem Studium mit den verschiedenen Aspekten von Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigt hat, ist auch am Thema des gesellschaftlichen Überflusses nicht vorbei gekommen. Martin Schaal, Ulrich Haarmann und Tilman Stechele gehören zu den besten infernum-Absolventen des akademischen Jahres 2014/2015. Auf dem diesjährigen infernum-Tag haben sie die Ergebnisse ihrer Masterarbeiten präsentiert, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Reine Produktion, der gute chemische Zustand und mehr Transparenz in der Textilindustrie waren die Themen ihrer Vorträge.